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reborned1Obwohl 2016 aus weltgeschichtlicher Perspektive pre-apokalyptische Szenarien aufgeworfen hat war es aus we-trace Sicht ein ereignisreiches und positives Jahr mit viel Motivation für 2017.

Im April ging es privat nach Bukarest (Rumänien). Wie bei allen Trips nutze ich die Gelegenheit die lokale Szene kennenzulernen, sich auszutauschen und gemeinsam zu trainieren. In Bukarest konnte ich Justin wiedertreffen, den ich zuletzt vor über 10Jahren gesehen hatte, der immernoch aktiv ist und der mittlerweile Bukarest´s 1. Parkour Halle eröffnet hat. Um genau zu sein, sie wurde 1 Woche nach meinem Aufenthalt eöffnet.

 

http://www.felixalexander.photos/

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Ebenfalls im April fand seit langer Zeit der Springjam wieder außerhalb Wiens statt, nämlich, auf meinen Vorschlag hin, in Linz! Das Gebäudemanagement des neuen Rathauses hat uns eine ausdrückliche Genehmigung ausgesprochen und mit ca. 50-60 TeilnehmerInnen war der Jam bei gutem Wetter ein voller Erfolg. Im Aufwärmen haben wir außerdem QM style die monströsen Ars Electronica Stiegen erklommen, eine Errungenschaft auf die alle stolz sein können (siehe Video). An dieser Stelle großer Dank an CtC-Verein zur Förderung von Bewegungskünsten für die tolle Organisation.

 

 

Im Juli fand erneut der sogenannte FMI – Forum Meeting Instruktor statt bei dem ich u.a. mithelfen konnte und meine bisherge Erfahrungen ein wenig teilen durfte. Der FMI ist eine CtC / PKVienna interne Kurzausbildung für alle interessierten Mitglieder, die in der Abhaltung des Forum Meetings unterstützend agieren möchten. Beispielsweise beim Leiten des gemeinsamen Aufwärmens oder bei der Abhaltung von kostenfreien Gratisworkshops für Anfänger. Ínhaltlich orientiert sich der FMI an ADAPT bzw. an den gängigen internationalen Coachingstandards.

 

Juli war zudem NIGHT MISSION time. Die 3. Night Mission ging nach monatelanger Vorbereitung mit insgesamt 7 TeilnehmerInnen erfolgreich über die Bühne. Es wurde geschwitzt, geblutet, der innere Schweinehund getreten und über ca. 9 Stunden durchgehend trainiert. Die Teilnehmerreviews sagen dabei mehr als ich hier unterbringen könnte. Ihr findet sie hier: http://www.we-trace.at/nightmissionreviews/

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Ein weiterer privater Trip führte mich nach Berlin im August, wobei auch hier die Gelegnheit genutzt wurde zu trainieren. Phil ein guter Freund und Trainingskollege verbrachte einige Monate in Berlin und neben dem Worlds best Döner gab es viel Gelegenheit sich zu bewegen.

 

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Da uns die outdoor Class an die verschiedensten Orte in Wien führt wurde Ende Juli / Anfang August am Schwendermarkt ein Team junger KünstlerInnen auf uns aufmerksam, die im Zuge des Grätzlevents “Schwenderkino” ein Kurzfilmprojekt mit uns drehten. Das Video zeigt abseits dem vielfach verbreiteten Bild von Parkour in den Medien ein sehr authentisches Bild eines Parkour Trainings, nicht zuletzt, eines Parkour Trainings mit we trace (Veröffentlichung war im August).

AkteurInnen der Stadt – Parkour am Schwendermarkt from Claudio Anderwald on Vimeo.

 

Ende August stieg ich mit Tom von Parkour Vienna in den Flieger nach London für eine Woche Training und Austausch mit Parkour Generations. In dieser einen Woche haben wir viel Schweiß und ein bisschen Blut in London gelassen und veiniges an Eindrücken und guten Gesprächen dafür bekommen. Trainiert wurde “all over London” und im sogenannten Chainstore, der 1. Parkourhalle UK-weit, die 2013 eröffnet hatte, als ich bei PKGen arbeiten durfte. Parkour Generations ist auch weiterhin Vorreiter auf internationaler Ebene und wir freuen uns, dass über die Jahre eine sehr freundschaftliche Beziehung gewachsen ist.

 

 

Direkt nach London ging es zur Erholung nach Griechenland, aber wie es mittlerweile offensichtlich sein sollte wurde auch hier trainiert. In Athen konnte ich Panos besuchen, der mit der Athens Parkour Academy Vorreiter in Griechenland ist. Nicht nur hat er mit seinem New World Gym (One Piece Anspielung) Griechenlands erste Parkour Halle eröffnet, er hat sich 2016 zudem vollständig professionalisiert und zeigt dabei eindrucksvoll, dass gerade in einem so ökonmisch krisengebeutelten Land wie Griechenland ein starker Wille etwas zu bewegen und zu verändern kleine Wunder wirken können. Die Trainingssessions mit Panos und Anma waren grandios. Das Zeitrennen gegen sich selbst (siehe Instagram) war genial.

 

Footplacement and speed route with Athens Parkour Academy. @panos_toge @aproswpaa

Ein von Alex (@we_trace_parkour) gepostetes Video am

 

Im Oktober ging es Schlag auf Schlag weiter. Für die Generalversammlung von Parkour One folgte ich einer Einladung nach Basel. Dort durfte ich we trace, aber generell Parkour in Österreich vorstellen, durfte all jene Leute treffen und kennenlernen, die in Deutschland und der Schweiz, aber auch international sehr gute Arbeit leisten.  Parkour One wird auch in Zukunft ein starker Partner sein und ich freue mich auf die Involvierung in Projekte wie z.B: der Parkour One Academy, eine Instanz zur Etablierung gemeinsamer Coaching und Wissensstandards, sowie zur Forschung und Entwicklung. Im Zuge der Generalversammlung konnte ich zudem das Interview mit jenen Coaches durchführen die 2016 nach Gaza gereist sind um dort zu unterrichten. (Das 1. Mal im für mich ungewohnten Format Face to Face via Kamera – Veröffentlichung wahrscheinlich Anfang 2017)

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Im Oktober startete zudem ein innovatives von der Stadt Linz gefördertes Projekt mit einer neuen Mittelschule in Linz. Im Zuge der bis jetzt eher planlos gestalteten Freizeitstunden der 1. Klassen wurde ich eingeladen über einen Zeitrahmen eines gesamten Schuljahres diese Freizeitsunden mit Parkour zu beleben. Den SchülerInnen soll dabei Spaß an der Bewegung, ein gewisses Körperbewusstsein und vor allem die Förderung von Selbstbewusstsein etc. vermittelt werden, während den beteiligten LehrerInnen jenes Wissen vermittelt werden soll, das dazu notwendig ist Elemente dieser Stunde auch eigenständig mit den SchülerInnen abhalten zu können.

 

Im November wurde ich vom Alpenverein nach Bruck an der Mur eingeladen, um dort einen Parkourworkshop für die GruppenleiterInnen der einzelnen Alpenvereinsgruppen abzuhalten. Dabei wollte ich neben einem ganzheitlichen Zugang zu Parkour vor allem die Fähigkeit betonen Parkour für jede Alters- und Skillgruppe gleichermaßen zu adaptieren, wobei die Differenzierung von Parkour in der “Realität” vs. Parkour in den Medien ebenso angeboten wurde, wie ein Mix aus den gängigen Unterrichtsformaten (Parkour Teambuilding, Einführung für Anfänger, Parkour als Tool zur Bildung von Selbstbewusstsein,…).

 

Im laufenden Betrieb fanden 2016 ca. 50 Outdoorclasses statt, bei jedem Wetter. Ausnahmen gab es lediglich aufgrund spontaner Ausfälle und /oder Reisen ohne Möglichkeit von Ersatz, was jedoch selten vorkam.

 

Julie in motion - pic by Andy Day (Kiell) - Link on bottom of interview

Julie in motion – pic by Andy Day (Kiell) – Link on bottom of interview

Auch dieses Jahr gab es wieder Interviews, wobei sich vor allem Samson und Phil von Parkour One angeboten haben bei den Interviews zu unterstützen. Daraus wuchs eine Kooperation mit Parkour One und einem breiteren Kreis der PKOne Mitglieder mit der Hoffnung die Interviews qualitativ besser zu machen und intensiver zu forcieren. Konkret konnte nach dem Erscheinen des neuen Buches Breaking the JumpJulie Angel für ein Interview gewonnen werden, nachdem sie 2013 ca. aus Zeitgründen bereits einmal absagen musste. Außerdem ließen uns die Betreiber der KRAP Halle, der damals größten Parkour Halle Europas einen Blick hinter ihre Kulissen werfen. Ein weiteres Interview befindet sich zudem gerade in der heißen Phase, denn Alex Pavlotski, australischer Anthropologe und Schöpfer der Parkour Panels Comic Serie beantwortet gerade unsere Fragen.

 

Ein paar der Eindrücke von 2016.

2015 war ein gutes Jahr obwohl mir erst klar wurde wieviel eigentlich passiert ist als ich alles niedergeschriebe hatte.

Zuerst wäre da einmal mein Umzug nach Wien Beginn 2015. Dicht gefolgt darauf war der Auftakt für We-Trace (inklusive Website). Die wöchentlichen Trainings laufen mittlerweile und finden jeden Donnerstag an einem monatlich wechselndem Spot statt (mehr Info auf: http://www.we-trace.at/trainingsangebot/termine/).
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Im Juni 2015 besuchten wir mit Parkour Vienna den Parkour Park in St. Pölten, ein kleines Abenteuer, das aufgrund des Schlechtwetters fast ins Wasser gefallen wäre. Letztenendes zeigte sich jedoch noch die Sonne und rettete den Tag 🙂

 


Im Monat darauf zelebrierte Parkour Vienna sein 11 jähriges Bestehen und organiserte neben einem 2 tägigen Trainingsevent den ersten ADAPT Kurs in Österreich. Auf Einladung von Parkour Generations durfte ich Blane beim Kurs assistieren und konnte auch beim darauffolgenden Seminar, die Zeit ein wenig nutzen um wieder auf Stand gebracht zu werden, nachdem ich die Londoner seit etwa einem Jahr nicht mehr gesehen hatte. Etwa eine Woche wurde jeden Tag trainiert, eine Zeit auf die eine nötige Erholungsphase folgte.

 

 

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Im August ging die Reise nach London zum 10. Rendezvous Event. Das Rendezvous ist ein 2-3 tägiges Trainingsevent geleitet von den besten Parkour Coaches der Welt. Beim diesjährigen Event unterrichteten neben den PKGen Legenden auch Urgesteine wie Yann Hnautra oder Thomas Couetdic. Mehr dazu im 3 teiligen Bericht den ihr hier findet: http://www.we-trace.at/2015/08/29/rdvx/

 

 

page1Nach London stand Urlaub in Griechenland am Plan und die wenigen Tage die ich in Athen verbringen konnte nutzte ich um Panos New World Gym zu besuchen. Athen´s erste und einzige indoor Parkour Akademie, die kurz vor meinem Besuch ihr Tore eröffnet hatte. Panos ist ein guter Freund und war unter anderem in Linz beim 10 Jahre Parkour Linz Seminar.

 

 

 

fbbannerNach monatelanger minutiöser Vorbereitung hieß es erneut Rucksack packen, Zähne zusammenbeißen und durchziehen, denn die Night Mission (Beta) ging im September in ihre zweite Runde. Das erste Mal in Wien, führte uns eine über 20km lange Route durch düstere Tunnel, auf Berge mit verlassenen Kirchen und über Abgründe im Stadtgebiet. Nicht nur die Muskeln waren am Ende der ca. 8 stündigen Traningssession erledigt. Mit neuem Blick auf die Stadt beendeten 6 tapfere Mitstreiter die Night Mission.

 

ctc_logoIm Oktober nahm ich die Einladung von CTC an. Mit dem offiziellen Beitritt werde ich auch weiterhin versuchen einen aktiven und konstruktiven Beitrag zur Förderung der Parkourcommunity zu leisten. Die Arbeit von CTC liefert einen wertvollen Beitrag zur stetigen Etablierung und Professionalisierung von Parkour in Österreich.

 

 

 

 

Außerdem wurde We-Trace die Ehre zu Teil ETRE FORT und Andy (Kiell) Day zu interviewen.

Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Wir sehen uns 2016!

What follows is the first review of one of the original participants from Night Mission II that I hosted in 2015 in Vienna. Enjoy the read!

Night Mission Beta

It’s 9 pm in Vienna, and we’re just standing around at Donauinsel. Would we’ve been aware that these were our last moments of idle rest for a long time, we probably would’ve enjoyed them more. After all five participants gathered, Alexandros looked us in the eye, smiled from cheek to cheek and proclaimed: “Night Mission Beta has officially started.” He briefed us on the mission’s toughness, encouraged us to drop out before we pass out. And then we ran into the dark.

On the one hand, I expected an adventure. Cities the size of Vienna burst with hidden corners and secret places. I knew Alexandros wanted to explore those with us. Secondly, I expected a challenge. Back then I was sleep-deprived from the start, so I knew this mission would push me to my limits. In both cases I was right. Especially as my physical limits got a good kick to the teeth.

The first surprise was the sheer lack of motorized transportation. We ran the city. Now I’ve always perceived Vienna as a mosaic of metro stops. Now I visited all these hotspots – Donauinsel, Stadtpark, Schottentor and others – by foot, and I saw Vienna as a whole, interconnected and fluid. This alone gave me a new feeling for my city. We made around 20km that night, jogging, walking, breathing, repeat. Alexandros didn’t want us to get cold or tired, and even though my body hated him for that at some point, I knew he was right. Too many breaks would’ve broken us. And with the challenges at hand, we couldn’t afford to go down.

The ~18 challenges demanded both physical and mental strength. I climbed walls in 8m height, with just the arms of our comrades as safety nets. I carried an 84kg man on Vienna’s most beautiful staircase, up and down. I stood on a railing, fell, got up again, fell, up, fell up, for 15 minutes all in all. And all that with my body wondering why the hell it wasn’t lying in my bed as usual in the middle of the night.

Towards the end, when we ran up a mountain, sleep deprivation almost got the better of me. My eyelids weighed tons. I slept for split-seconds while walking in an involuntary zig-zag, looking like a drunkard. All the time I knew I would pull through, and I felt Alexandros watchful eyes on me, ready to step in. But Jesus Christ was I tired. Going in there without sufficient sleep was my mistake. A Night Mission demands top-notch fitness.

We all were struggling at some point. But the group generated a force field of determination, which fuelledevery single one of our cells. With a healthy mixture of competition and support, we battled those weak moments we all had individually. And thus we achieved feats I would’ve deemed impossible otherwise. The Night Mission Beta was not so much a feat of strength as it was one of endurance. While I ran, jumped, balanced and carried, 95% of my brain was occupied with a simple mantra: “One more step. One more push-up. One more minute.”

But the other 5% were all like “Hell, I can’t wait until tomorrow when I grasp what I’ve achieved here.”

And indeed, when I woke up the next day, I was physically crushed to pieces – but my mind fired endorphins in all directions. I bathed in my glorious pain, knowing that’s how it feels when limits break.

We started at 9pm. At 6am I collapsed into my bed. 9 hours, 20 kilometers, 18 challenges, 6 warriors, 1 goal. The Night Mission Beta showed me the power of comradeship, it gave me a new perspective on my city. And I got a glimpse at the potential of body and mind. It’s an experience like no other. If you want to see how far you can push yourself, go for it. Just make sure to take a nap beforehand.