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Der folgende Blogbeitrag ist eine Neuauflage aus meiner Erfahrung in London, wo ich ein 6-monatiges Praktikum für Parkour Generations absolvierte. Die Erfahrung hat mich geprägt und auch meine Herangehensweise an Parkour verändert. Diese 5-teilige Serie von Blog-Posts enthält Informationen über meinen Alltag mit PKGen, wie ich in 4 Monaten fast 8 kg abgenommen habe, von 0 Muscleups auf 4 aufeinanderfolgende gekommen bin, wie ich meinen ersten Ringmuscleup aufgebaut habe, wie ich an der ersten Night Mission teilgenommen habe (die ich danach nach Österreich gebracht habe), wie ich ADAPT qualifiziert wurde (um auch ADAPT später nach Österreich zu bringen), wie ich Stunden und Stunden damit verbracht habe, den Chainstore (der mein Büro wurde) mit dem Team zum Leben zu erwecken und viele andere großartige Erfahrungen. Für die englische Version dieses Beitrags – HIER klicken.

 

Während meines Aufenthalts in London werden einige kleinere und größere Dinge passieren und sind bereits geschehen. Das Winterval Event 2014 war definitiv eines der größeren Ereignisse für mich (Die Eröffnung des Chainstore ein weiteres) und ich hatte das Glück, daran teilzunehmen. Der folgende Blog-Post behandelt meine Erfahrungen in Winterval sowie einige detaillierte Beschreibungen meiner A.D.A.P.T. lvl 1 Sessions, die ich zum Teil am Winterval geleistet habe.

Das Wichtigste zuerst. Ich schreibe (im Original) auf Englisch, weil mir nach einer Begegnung bei Winterval klar wurde, dass der Blog von einem breiteren Publikum gelesen wird, als ich angenommen hatte. Anstatt die Leute von Google Translate abhängig zu machen, kann ich also genauso gut auf Englisch schreiben. Sry für Fehler oder weirde Ausdrücke!

Nachdem ich um 05:20 Uhr aufgestanden bin und eine falsch eingeschätzte Reise in den LEAP-Park unternommen hatte, begann ich Winterval um 08:30 Uhr, indem ich half, die ~100 Teilnehmer zu registrieren, die an diesem sonnigen, aber frischen Sonntagmorgen erwartet wurden. Danach machte ich mich auf den Weg, um Flynn und James zu unterstützen, da ich als ihr Assistent für die Sitzungen vorgesehen war.

Ein paar Worte zur Organisation: Ich war beeindruckt, wie detailliert alles geplant wurde. Von der Aufteilung der Spots im LEAP Park bis hin zum Rotationssystem, der Gruppeneinteilung nach Skilllevel, der Zuweisung von Gruppenleitern, die die Teilnehmer in die richtigen Zonen bringen, und Coaching-Gruppen zur richtigen Zeit an den richtigen Ort, uws.. Wochen vor der eigentlichen Veranstaltung war der Gesamtplan bereits entwickelt und die Rollen für jede Person an diesem Tag klar zugeordnet. Das Bild oben zeigt meine Notizen für diesen Tag und wenn mich jemand dabei erwischt hat, wie ich irgendwann auf mein Papier geschaut habe, dann deshalb, weil ich kurz gecheckt habe, wohin ich als nächstes gehen soll und was der Zeitplan sagt. Allerdings war die Organisation nur einer der Faktoren, die die Struktur der Veranstaltung so solide gemacht haben. Ein anderer war das Coaching-Team. 5 Haupt-Coaching-Teams, mit jeweils 2 (mindestens) A.D.A.P.T. Level 2 zertifizierten Coaches und manchmal einem zusätzlichen A.D.A.P.T. lvl 1 Assistenten (wie mich).

Es waren insgesamt 5 Sessions geplant, jede 45 Minuten lang, von denen 3 vor dem Mittagessen und 2 danach geplant waren. Davor gab es ein 45-minütiges Aufwärmen unter der Leitung von Dan und nach den Sessions ein 45-minütiges Cool-Down mit Kevin.

In Session 1 führten Flynn und ich eine der (3) Anfängergruppen durch eine Line von Underbarbewegungen. Ich war froh,einige Ratschläge zum Thema Underbar, aber auch zur Fußstellung für die Off-Ground-Challenges geben zu können und Flynn in Coaching-Aktion zu sehen.

Die zweite Session fand bei einer Reihe von Säulen (klassisch LEAP – siehe Bild) und dünnen Mauern statt. Ein Teilnehmer fiel mir auf, da es ihm aufgrund von Höhenangst schwer fiel, auf den Mauern zu stehen. Ich konnte ihm die Challenge glücklicherweise so anpassen dass sie zwar herausfordernd, aber möglich war für ihn. Die Zeit verging relativ schnell und als nächstes wartete die fortgeschrittenen Gruppe auf uns.

Für diese Session schlug James eine harte körperliche Challenge vor.  45 Wiederholungen der gleichen Route in 45 Minuten. Ursprünglich sollte ich für zusätzliche motivation sorgen, aber da ich einige von ihnen persönlich kannte und einige von ihnen mit ein weit höheres Parkourniveau als ich hatten, fiel es mir schwer auf sie zuzugehen. Also machte ich einfach mit und gab mein Bestes, wobei ich mitgestoppt hatte und gesehen hatte, dass eine meiner Reps ca 1:21 min dauerte, d.h. Challenge unmöglich. Die Zahl der Reps wurde reduziert, jedoch ein 180 Arm-zu-Arm-eingeführt. Schöne Herausforderung, sehr anstrengend, ich glaub ca 30 hab ich gemacht ^^. LUNCH BREAK!

Nach dem Essen traf ich Flynn, um einen Plan für die letzten 2 Sessions zu erstellen. Ich führte die Idee ein, die Plätze auf einer Stange zu wechseln wenn 2 Personen sich beim Balancieren entgegenkommen. Flynn zeigte mir SEINE Technik und nach 20-30 Versuchen gelang uns einer. Der einzige Beweis, den wir brauchten, und so war die Herausforderung gut genug, um sie an die Teilnehmer weiterzugeben!

In Session 5 ging es um Laches! Ich konnte aus der Session selbst sehr viel mitnehmen und es war lehrreich zu sehen, welche coaching Hinweise Flynn anbieten konnte.

Winterval wurde durch eine 45-minütige Cool-Down-Session unter der Leitung von Kevin beendet.

Ich mich bei Parkour Generations bedanken, dass Teil des Events sein durfte. Es war mein erstes Mal Coaching bei einer solchen Veranstaltung (edit 2019: viele weitere Male sollten in der Zeit folgen 🙂 ). Vielen Dank auch an James und Flynn von meinem Coaching-Team.  Oh und eine ehrenvolle Erwähnung geht an Alex, der Winterval in einem Panda-Kostüm gecoacht hat!

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Der folgende Blogbeitrag ist eine Neuauflage aus meiner Erfahrung in London, wo ich ein 6-monatiges Praktikum für Parkour Generations absolvierte. Die Erfahrung hat mich geprägt und auch meine Herangehensweise an Parkour verändert. Diese 5-teilige Serie von Blog-Posts enthält Informationen über meinen Alltag mit PKGen, wie ich in 4 Monaten fast 8 kg abgenommen habe, von 0 Muscleups auf 4 aufeinanderfolgende gekommen bin, wie ich meinen ersten Ringmuscleup aufgebaut habe, wie ich an der ersten Night Mission teilgenommen habe (die ich danach nach Österreich gebracht habe), wie ich ADAPT qualifiziert wurde (um auch ADAPT später nach Österreich zu bringen), wie ich Stunden und Stunden damit verbracht habe, den Chainstore (der mein Büro wurde) mit dem Team zum Leben zu erwecken und viele andere großartige Erfahrungen. Für die englische Version dieses Beitrags – HIER klicken.

 

Von 10. bis 13. Dezember 2013 fand in London der letzte A.D.A.P.T. Level 1 Kurs des Jahres statt. Der folgende Blogeintrag widmet sich meinen Erfahrungen im Zuge des Kurses und einigen grundlegenden Dingen in Bezug auf Parkour, die sich für mich in den wenigen Tagen A.D.A.P.T. geändert haben.

 

Vorweg jedoch erst einmal: Was ist A.D.A.P.T. Level 1 nicht?! Diese im UK Raum und teilweise EU weit staatlich anerkannte Trainerzertifizierung ist eine Level 1 Zertifizierung. Dies bedeutet, dass der Inhaber dieser Zertifizierung dazu fähig ist einem Level 2 Coach oder höher bei der Durchführung einer Trainingseinheit zur Hilfe zu stehen. Die Level 1 Zertifizierung ist keine eigenständige Trainerausbildung! (Edit 2019: bisschen so wie ein Übungsleiter nur breiter gefasst als rein auf den Verein bezogen). Bemächtigt eigenständig Parkour zu unterrichten ist man ab Level 2 A.D.A.P.T.  , wobei zwischen Level 1 und Level 2 ganze Dimensionen liegen, was die Anforderung an die Teilnehmer anbelangt. Ein Umstand der beim Vergleich der Durchfallquoten anschaulich wird. Während bei Level 1 lediglich 20% Durchfallquote beobachtbar ist liegt die Quote bei Level 2 bei über 70%, was bedeutet, dass gerade einmal 3 aus 10 Personen Level 2 bestehen. Erwähnenswert ist außerdem, dass man nach den 4 Tagen Kurs und einer schriftlichen Prüfung noch NICHT zertifiziert ist, sondern bei 10 Coachingsessions eines Level 2 Coaches oder höher assistieren muss, wobei die 9. und die 10. Session von einem Level 3 Coach bewertet werden und man zu diesem Zeitpunkt immer noch durchfallen kann. Dieses Prozedere gilt auch für jegliche im internationalen Raum abgehaltenen A.D.A.P.T. Level 1 Zertifizierungen.

 

Meine persönlichen Beweggründe mich A.D.A.P.T. Level 1 zertifizieren zu lassen waren folgende. Als jemand der in Österreich regelmäßig Parkour unterrichtet wollte ich die Chance nutzen mich coachingtechnisch sowohl als auch parkourtechnisch weiterzuentwickeln und zugleich möglichst viel des A.D.A.P.T. Wissens nach Österreich mitzunehmen. (Update 2019: was dann auch passiert ist. Heute ist es auch in Parkour in Österreich selbstverständlich sich einen Trainingsplan zurechtzulegen, sich zu überlegen welcher Part der Session welchen Zweck erfüllt, das ist nicht zuletzt auch A.D.A.P.T geschuldet) Der Umstand, dass A.D.A.P.T. in enger Zusammenarbeit mit den Yamakasi, Sebastien Foucan und Parkour Generations entstanden ist (Update 2019: und Streetmovement, was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste) stellt für mich ein Qualitätsmerkmal dar, dass bis dato einzigartig ist. Wer also anderen Menschen Parkour beibringen möchte und zugleich Wert auf den Spirit von Parkour und dessen Werte legt, kommt früher oder später um A.D.A.P.T. nicht herum. Das bedeutet nicht, dass ich glaube, dass es keine guten Coaches ohne A.D.A.P.T. gibt, die Zertifizierung stellt jedoch eines von vielen Qualitätsmerkmalen für mich dar, wenn es um Parkour und Coaching geht.

 

Ich werde im Folgenden detaillierter auf die einzelnen Tage des Kurses eingehen, wobei ich an diesem Punkt loswerden möchte, dass diese 4 Tage, die ich mit den unterschiedlichsten Leuten verbracht habe, die man sich in Bezug auf Parkour nur vorstellen kann, eine der besten Erfahrungen in meinen nahezu 10 Jahren Parkour darstellen. Unsere Gruppe bestand aus 9 Leuten. Einer Chillenin mit schlechtem Englisch, die uns bewiesen hat, dass man Sessions auf hohem Niveau auch ohne Worte leiten kann. Einem 17 Jährigen Engländer mit einem wahnsinns Verständnis für Parkour und langer Trainingserfahrung. Einem Mitte 30 Jahre alten Fußballcoach der A.D.A.P.T. Level 1 machen wollte um dem Level 2 Coach seiner Community helfen zu können den immensen Andrang an jungen Leuten zu bewältigen. Einem 2x jährigen alten Hasen im Parkour Buisness, der erst wenige Tage zuvor mit Daniel Ilabaca gemeinsam in Ägypten war um dort zu unterrichten/performen. Einem hulkmäßigen Polen für den 15 schöne Muscle Ups hintereinander kein Problem darstellen. Einem ninjaartigen Zyprioten der 6 Jahre Parkour-Pause hinter sich hatte. Einem sehr talentierten Engländer mit Hörschäden, der auf ein fix installiertes Hörgerät angewiesen war, jedoch ein hohes Parkour-Level aufweisen konnte und Sam ein 20 Jahre junger, 2 Meter großer und überaus talentierter Engländer, der charakterlich so herzensgut erschien, dass wir uns von Tag 1 an bereits angefreundet hatten. Mit diesen Personen würde ich die nächsten Tage 8-9 Stunden pro Tag verbringen.

Tag 1: Der erste Tag des insgesamt 4 Tage andauernden Kurses bestand aus einem Erste Hilfe Kurs mit ausgewählten, eventuell für Parkour relevanten Themen und einem „Safeguarding und Child Protection“ Kurs. Tag 1 hatte somit nur indirekt mit Parkour zu tun und stellte die notwendige Erste Hürde dar, um in England und dem UK generell als Trainer/ Assistenztrainer anerkannt zu werden. Der erste Hilfe Kurs war mein insgesamt dritter und zugleich bester. Der erfahrene Londoner Paramedic John, der unter anderem Sebastien Foucan bei seinem ersten Treffen gefragt hatte ob er auch Parkour trainieren würde hatte ein unheimliches Talent dafür, die trockenen Inhalte lebhaft und interessant darzustellen. Seine Ausführungen, die er mit Geschichten des echten Lebens verknüpfte waren teilweise schockierend und faszinierend zugleich, so zum Beispiel, dass er bereits 9 Mal Babies wiederbeleben musste, von denen in Summe 2 überlebten. Inhaltlich wurden Herzkreislauf Themen genauso besprochen wie akute traumainduzierte (ob das das richtige Wort ist…)Gefahren und die nötigen Handlungen, sowie Prioritäten, um die Chancen des Überlebens so hoch wie nur möglich zu halten, sollte es warum auch immer zum Ernstfall kommen.

 

Der Child Protection Kurs war etwas trockener aber trotzdem interessant. Es wurde versucht auf Kinder als verletzliche Mitglieder unserer Gesellschaft hinzuweisen und das Vertrauens- bzw. Autoritätsverhältnis Coach zu Kind zu thematisieren. Welches Verhalten wird als Missbrauch angesehen, welche Arten von Missbrauch gibt es und worauf gilt es zu achten, wenn man mit Kindern zu tun hat. In einem Teil des Kurses wurden verschiedene Situationen durchgesprochen. Beispielsweise: Die 15 Jahre alte Sophie erzählt dir als Coach sie wäre Schwanger und du dürftest es niemandem erzählen. Wenn ihr Vater je davon erfahren würde würde er sie umbringen und die Mutter hätte erst vor kurzem versucht sich per Medikamente das Leben zu nehmen. Wie würdest du dich verhalten. Die Diskussion der Situationen lag nahe am echten Leben und war dementsprechend interessant. Mir als Österreicher erscheint so eine Situation relativ extrem, für andere Mitglieder der Gruppe jedoch noch harmlos. Einer der Teilnehmer, der alte Hase, wie weiter oben beschrieben, ist Sozialarbeiter in London und konnte uns von einem Fall berichten indem 9Jährige als Crackdealer fungierten. Von daher macht ein Kurs wie der Child Protection Kurs durchaus Sinn.

 

Tag 2 und 3: Ab diesem Zeitpunkt stand Parkour zu 100% im Fokus. Dan Edwardes leitete ab nun den Kurs, versorgte uns mit Theorie und sehr viel Praxis. Grundsätzlich wurde der Kurs folgendermaßen abgehalten: Ein kurzer Theorieblock mit Diskussion wurde gefolgt von einem großen Coaching-Praxisblock und einem Feedbackblock. Was diese Tage relativ anstrengend machte (im positiven Sinn) war der stetige Wechsel von Warm werden und wieder abkühlen und so war es keine Seltenheit, dass wir bis zu 4-mal pro Tag aufwärmten. Die Tage waren vollgepackt mit Informationen und so wurden neben der Funktion von Warmup und Cool-Down auch Coachingprinzipien und Sicherheitsaspekte im Parkourtraining durchgesprochen. Auf eine detaillierte Aufführung der ganzen Inhalte werde ich an dieser Stelle verzichten. Stattdessen möchte ich auf ein paar Dinge eingehen, die mir persönlich aufgefallen sind und/oder die mein Denken in Bezug auf Parkour verändert haben.

 

Die Definition von Parkour.  Viele von uns kennen die folgende sehr vereinfachte Definition: Parkour als effiziente Methode jegliche Hindernisse einer selbst festgelegten Route A nach B zu überwinden. (Edit 2019: holy shit, warum replizieren immer noch so viele Leute diesen Mist). Angelehnt an diese Definition war auch meine Auffassung von Parkour. Freerunning ist mehr oder weniger Parkour mit Akrobatik und wehe man verdreht die Begriffe, obwohl bekannt war, dass Freerunning als Wort ursprünglich als direkte Übersetzung von Parkour im Zuge der Dokumentation Jump London erfunden wurde. Wie stehen also Art du Deplacement, Parkour und Freerunning zu einander? Es ist alles das gleiche. Und ja…Flips können auch Parkour sein. Die Frage ist nur warum macht man was man macht? Ich werde für mich auch weiterhin den Begriff Parkour verwenden, die wichtige Frage ist aber, warum macht man Parkour? Denn nur daraus ergibt sich, ob man denn tatsächlich Parkour ausübt oder nur herumspringt und es so aussieht wie Parkour. Für die ursprüngliche Gruppe junger Männer und Frauen bestehend aus den Yamakasi (heute), David Belle etc. war das Hauptziel stärker zu werden. Nicht nur körperlich, sondern charakterlich, besser als ganze Person demnach. Sie suchten sich Herausforderungen in ihrer Umgebung deren effiziente Überwindung sie nachhaltig veränderte. Parkour als Methode der Selbstverbesserung im Zuge konstanter Herausforderung durch die Möglichkeiten die sich durch die Umwelt ergeben. Self-Improvement hat in diesem Sinne nur wenig mit reiner physischer Stärke, dem Schaffen eines riesigen Sprunges oder einem Doppelsalto zum Show-Off zu tun. Dass diese Gruppe so unheimlich faszinierende Dinge vollbringen konnte war der Umstand, dass sie sich immer aufs neue in ihrer Umwelt herausfordern wollten, teilweise durch Aktionen die ihr Leben mehr als einmal am Tag gefährdet hatte. Parkour ist seit diesem Stadium einen weiten Weg gekommen. Die Hauptelemente der Selbstverbesserung durch konstante Herausforderung sollten sich jedoch bis heute halten und prägen die Definition von Parkour. Für mich persönlich war die Betonung dieser 2 Hauptaspekte sehr prägend. Einerseits, ja ich trainiere Parkour nur für mich und ja ich verändere mich durch mein Training. Aber mich konstant herauszufordern beispielsweise habe ich vernachlässigt. Der Umgang mit Höhe und mit Angst im Speziellen ist etwas das ich sogar bewusst ausgelassen hatte. Physische Challenges die mich an die Grenzen meiner körperlichen Fähigkeiten brachten waren eher die Ausnahme als die Regel.

 

Techniken sind zweitrangig. Für die erste Generation (Yamakasi und David Belle etc.) gab es keine Techniken. Für sie standen Qualitäten und Attribute von Bewegungen im Vordergrund. Stärke, Schnelligkeit, Sanftheit oder etwa leise Bewegungen. Die Techniken kamen erst später. Beispielsweise landeten die Yamakasi die ersten Jahre ihre Armsprünge mit einem Arm über dem Hindernis, was dazu führte, dass sie relativ hart auf das Hindernis prallten. Sie empfanden diese Methode für sicherer als den klassischen Armsprung, wobei ihre Technik einen immensen Muskelpanzer am Oberkörper erforderte. Als Stephane Vigroux, der einen ganz anderen Körperbau aufwies begann den Armsprung zu entwickeln fand dieser erst langsam Einzug. Wenn ich daran denke, dass ich die letzten Jahre unzählige Sessions damit verbracht habe Anfängern Landetechnik beizubringen oder einzelne Hindernisüberwindungen über einzelne im leeren Raum stehende Kästen, dann schaudert mir. Diese Art und Weise zu unterrichten ist meilenweit von Parkour entfernt und obwohl man manchmal Techniken unterrichtet liegt mein Fokus ab jetzt weniger auf den Techniken selbst als auf den einzelnen Qualitäten von Bewegung, die Technik ergibt sich von selbst.

 

Session Planung und Aufbau! Eines der Hauptprinzipien für jede Trainingseinheit sollte eine konkrete Planung sein. Warum unterrichte ich was ich unterrichte und was haben meine Teilnehmer davon? Wie nutze ich meine Zeit in den Trainingseinheiten? Ein Grundprinzip das uns von Dan vermittelt wurde gliedert eine exemplarische Trainingseinheit in 4 Teile.

  • Warm-Up
  • Technical Session / Movement
  • Conditioning
  • Cool Down

Jeder dieser Teile sollte auf die anderen Teile abgestimmt sein. Quadrupple Movement steht im Warmup Sektor sehr hoch im Kurs, stellt jedoch nur eine der 1000enden Übungen dar die einem zur Verfügung stehen. Außerdem wird neben generellen Übungen und sportspezifischen Warm-Up Übungen unterschieden, wobei ein weiteres Grundprinzip des Warm-Ups vorschlägt die Intensität langsam und stetig zu erhöhen bis man das Trainingslevel erreicht hat. Personen mit Erfahrung in diesem Sektor wird das wahrscheinlich bekannt vorkommen, für mich war es Neuland, aber logisch.

 

Nachdem wir die verschiedenen Conditioningarten (strength, power und endurance) und deren Merkmale besprochen hatten leitete ich meine erste Session. Dan lies mich eine 5 Minuten Conditioning Session leiten mit dem Ziel Push Ups unter dem Strength Aspekt zu unterrichten. Das bedeutet ich musste mich dem Level der Teilnehmer so anpassen, dass alle herausgefordert wurden und zugleich bei jedem Teilnehmer der Strength Aspekt trainiert wird. Was bedeutet das? 100 Pushups nacheinander bis die Muskeln versagen fällt in die Kategorie endurance. Man versucht ein gewisses Kraftlevel möglichst lange aufrecht zu erhalten. Power wäre klassische Schnellkraft, man versucht möglichst viel Kraft in einem möglichst kurzen Zeitraum freizusetzen. Und Strength wäre, möglichst viel Kraft über einen gewissen Zeitraum zu entwickeln. Push Ups im Zuge von Strength Übungen bedeutete eine oder mehrere Push Up Varianten durchzuspielen von der jeder Teilnehmer maximal 10 Wiederholungen schafft. Herausfordernd, wenn man an den hulkigen Polen und an die Chillenin denkt.

 

Was ich auf jeden Fall aus dem ganzen Themenblock mitnehmen konnte war die Bedeutung der einzelnen Parts (1,2,3 und 4) für das Training und dass ich auch mein persönliches Training deutlicher strukturieren sollte. Aus dem einfachen Grund, dass man so gezielter Fortschritte machen kann und ich glaube, dass es für mich persönlich gut funktionieren wird.

 

Eine weitere Session durfte ich gemeinsam mit 2 Kollegen coachen. Ziel war es outdoor einen relativ nichtssagenden Platz möglichst optimal zu nutzen und sich ein Programm einfallen lassen, das den Teilnehmer herausfordert und ihm die Möglichkeit gibt sich schrittweise zu steigern bis zu einem Punkt wo er die Challenge nicht mehr oder nur mehr knapp schafft. Wir entschieden uns für Wallrunvariationen bis hin zu einarmigen Wallruns. Der rest der Übung verlief gut aber unspekatkulär.

 

Die beiden Tage so vollgepackt sie auch waren sollten uns auf 2 Dinge am letzten Tag vorbereiten. Den schriftlichen Test und die 10 Minuten Coachingsession anhand derer wir bewertet wurden.

 

Der schriftliche Test war einfach aber detailliert. Neben stupiden Multiple Choice Fragen gab es offene Fragen zu beantworten wie zB. Parkour definiert wird oder welche 3 Ziele mit einem Warm-Up verfolgt werden (Verletzungsprävention / Leistungssteigerung / psychologische Vorbereitung auf das kommende Training). Der Praxistest war tricky. Von Tag 3 auf Tag 4 (Assessment Day) sollten wir eine 40 Minuten Session untergliedert in die 4 Hauptparts zu je 10 Minuten planen. Wir würden einen der Parts coachen müssen, wissen aber nicht welchen. Außerdem sollten wir, wie im echten Leben mit allem rechnen. Beispielsweise könnte es sein, dass wir kein Equipment benutzen dürfen oder jemand eine kleinere Verletzung ins Training bringt. In meinem Fall war es etwas anders und ziemlich smart.

 

Nach einem Tag voller Testsessions (wir waren die Teilnehmer der anderen Sessions und Coaches unserer Sessions) waren Sam und ich die letzten beiden Teilnehmer die noch nicht geprüft wurden. Wir wurden zur kurzen Vorbesprechung gebeten während die anderen eine Verschnaufpause hatten. Ich hatte meine Sessions gut durchgeplant und Dan lies Sam und mich die einzelnen Parts erklären. Nachdem er sich die Pläne fertig angehört hatte sagte er: „Alex du coachst Sam´s Technical Part und Sam du coachst Alex´s Conditioning Session. Ihr habt 5 Minuten Zeit euch die Sessions zu erklären.“ HAHA damn. Was für eine Herausforderung. Und so brachten wir es mit viel Freude hinter uns, wobei alles ziemlich perfekt lief. Nach einer Feedbackrunde und einer herzlichen Verabschiedung kann ich sagen, dass A.D.A.P.T. Level 1 eine Erfahrung war, die ich jedem empfehlen kann.

 

Wenn ich mit meinen 10 Sessions durch bin schreibe ich darüber. Vor allem über die letzten beiden Assessment Sessions.

The following blog post is a republish from my experience in London where I did a 6 month intership for Parkour Generations. The experience shaped me, changed me and also changed my approach to parkour. It was written in german as at that time I was not aware I had international readers. This 5 part series of blog posts includes info on my everydaylife with PKGen, how I lost nearly 8kg in 4months, went from 0 muscle ups to 4 consecutive, how I did my frist ring muscle up, how I partcipated in the first ever Night Mission (which I took to Austria after), how I got ADAPT qualified (bringing ADAPT to Austria later on), how I spent hours and hours helping bringing the Chainstore (that became my office) to life with the team and many other great experiences. For the german (and original) version of this post – click HERE.

Translated with www.DeepL.com/Translator

From December 10th to 13th 2013 the last A.D.A.P.T. Level 1 course of the year took place in London. The following blog entry is dedicated to my experience during the course and some basic things concerning my parkour, that have changed in the few days A.D.A.P.T.

What is A.D.A.P.T. Level 1 not?! This level 1 certification is recognized by the UK and partly by the EU as a level 1 certification. This means that the owner of this certification is allowed to assist a Level 2 Coach or higher in conducting a training session. The Level 1 certification is not an independent coaching cert! To teach parkour independently (meaning from an official stance) you have to be at least A.D.A.P.T. level 2, whereas between level 1 and level 2 there are whole dimensions concerning the requirements. That becomes clear when comparing the pass and fail rates. While at level 1 only 20% fail, at level 2 the rate is over 70%, which means that  only 3 out of 10 people at level 2 pass. It is also worth mentioning that you are NOT certified after the 4 days course and a written exam, but have to assist in 10 coaching sessions of a level 2 coach or higher, where the 9th and 10th sessions are assessed by a level 3 coach and you can still fail at this point. This procedure also applies to any A.D.A.P.T. level 1 certification held in an international setting.

My personal reasons for doing A.D.A.P.T. Level 1 were the following. As someone who teaches parkour regularly in Austria, I wanted to take the chance to develop my coaching skills as well as my parkour and at the same time take as much as possible of the A.D.A.P.T. knowledge with me to Austria. (Update 2019: this happened. In Austria for example it is a standard to have a session plan when coaching parkour, this was not the case back then and is pretty much traceable back to A.D.A.P.T.) The fact that A.D.A.P.T. was created in close cooperation with the Yamakasi, Sebastien Foucan and Parkour Generations (update 2019: and Streetmovement, which I did not know at that time) is a quality feature to me that is unique to date. So if you want to teach parkour to other people and at the same time value the spirit of parkour that´s a good start. This does not mean that I believe that there are no good coaches without A.D.A.P.T., but the certification is one of many quality characteristics for me when it comes to parkour and coaching.

In the following I will go into each of the days of the course. These 4 days, which I spent with the most different people, I could imagine in relation to parkour, represent one of the best experiences in my nearly 10 years of training. Our group consisted of 9 people. A traceuese from Chile with bad English, who proved that you can lead high level sessions without words. A 17 year old Englishman with a great understanding for parkour and long training experience. A mid 30 year old football coach who wanted to do A.D.A.P.T. Level 1 to help the level 2 coach of his community cope with the high demand for parkour. A 2x year old pro in the parkour buisness, who had been in Egypt with Daniel Ilabaca only a few days before to teach/perform there. A hulky polish dude who could rep 15 consecutive muslce ups with no problem. A ninja-like guy from Cyprus who had a break of 6 years behind him. A very talented Englishman with a hearing issue, who was dependent on a permanently installed hearing aid, but had a high parkour level and Sam a 20 year old, 2 meter tall and extremely talented Englishman, who seemed so warm in character that we had already befriended each other from day 1. With these people I would spend the next days 8-9 hours a day.

Day 1: The first day of the 4-day course consisted of a first aid course with selected topics relevant to parkour and a “Safeguarding and Child Protection” course. Day 1 was therefore only indirectly related to training and was the necessary first hurdle to be recognised as a trainer/assistant trainer in England and the UK. The first aid course was my third one so far and the best. The experienced London Paramedic John, had an incredible talent for presenting the dry contents lively and interesting. His work, which he linked to stories of real life, was both shocking and fascinating, for example he had to resuscitate 9 babies, 2 of which survived. In terms of content, cardiovascular issues were discussed as well as acute trauma-induced (if that’s the right word…) dangers and the necessary actions, as well as priorities to keep the chances of survival as high as possible, should it come to an emergency for whatever reason.

The Child Protection course was a bit dry but interesting. Children as vulnerable members of our society. Discussing the relationship of trust and authority between coach and child. What behaviour is regarded as abuse, what types of abuse are there and what needs to be taken into account when dealing with children. In one part of the course different situations were discussed. For example: 15 year old Sophie tells you as a coach she is pregnant and you are not allowed to tell anyone. If her father ever knew about it, he would kill her and the mother has recently tried to take her life with medication abuse. How would you react? To me as an Austrian such a situation seems relatively extreme, but for other members of the group rather harmless. One of the participants is a social worker in London and told us about a case where 9-year-olds acted as crack dealers. So a course like the child protection course makes sense.

Days 2 and 3: From this point on it was parkour 100%. Dan Edwardes now led the course, providing us with theory and a lot of practice. Basically the course was held as follows: A short theory block with discussion was followed by a large coaching practice block and a feedback block. What made these days relatively exhausting (in a positive sense) was the constant change from warming up to cooling down again and so it was not uncommon for us to warm up, up to 4 times a day. The days were packed with information and so besides the function of warm up and cool down also coaching principles and safety aspects of parkour training were discussed. At this point I will refrain from a detailed presentation of the whole contents. Instead I would like to discuss a few things which I personally noticed and/or which changed my thinking regarding parkour.

The definition of Parkour. Many of us know the following very simplified definition: Parkour as an efficient method to overcome any obstacles of a self-defined route from A to B. Following this definition was also my view of Parkour. Freerunning is more or less parkour with acrobatics, although it was known that Freerunning as a word originated as a direct translation of parkour in the documentary Jump London. So what is the relationship between Art du Deplacement, Parkour and Freerunning? It’s all the same. And yes…Flips can also be Parkour. The question is, why do you do what you do? I will continue to use the term Parkour for myself, but the important question is, why do you do Parkour? Because only from this it results whether you actually practice Parkour or just jump around and it looks like Parkour. For the original group of young men and women consisting of the Yamakasi (today), David Belle etc. the main goal was to become stronger. Not only physically, better as a whole person. They were looking for challenges in their environment, whose overcoming changed them lastingly. Parkour as a method of self-improvement in the course of constant challenge by the possibilities arising from the environment. In this sense self-improvement has little to do with pure physical strength, the creation of a giant jump or a double flip. The fact that this group was able to accomplish so incredibly fascinating things was the fact that they always wanted to challenge themselves in their environment, partly through actions that had endangered their lives more than once a day. Parkour has come a long way since then. The main elements of self-improvement through constant challenge, however, have been retained to this day and shape the definition of parkour. For me personally the emphasis of these 2 main aspects was very formative. On the one hand, yes I train parkour only for myself and yes I change through my training. But to constantly challenge myself, for example, I have neglected. Dealing with height and fear in particular is something I even deliberately left out. Physical challenges that brought me to the limits of my physical abilities were the exception rather than the rule.

Techniques are secondary. For the first generation (Yamakasi and David Belle etc.) there were no techniques. For them qualities and attributes of movements were in the foreground. Strength, speed, gentleness or quiet movements. The techniques came later. For example, the Yamakasi landed their arm jumps with one arm over the obstacle, which caused them to hit the obstacle relatively hard. They found this method safer than the classic arm jump, but their technique required an immense muscle armour on the upper body. When Stephane Vigroux, who had a completely different physique, began to develop the arm jump, it was only slowly acceppted. When I think about the fact that I have spent countless sessions in the last years teaching beginners landing techniques or techniques over single boxes in an empty space, I shudder. This way of teaching is miles away from parkour and although sometimes techniques are taught, from now on my focus is not so much on the techniques themselves as on the individual qualities of movement, the technique will develop on their own.

Session planning and setup! Why do I teach what I teach and what do my participants get out of it? How do I use my time in the training sessions? A basic principle that Dan taught us is to divide an exemplary training unit into 4 parts.
1) Warm-Up
2) Technical Session / Movement
3) Conditioning
4) Cool Down
Each of these parts should be matched to the other parts. Quadrupple Movement is very popular in the warm-up, but it is only one of so many exercises available. There are also general exercises and sport-specific warm-up exercises, where another basic principle of warm-up is to slowly and steadily increase the intensity until you reach the training level. People with experience in this sector will probably know that, for me it was new territory, but logical.

After discussing the different conditioning types (strength, power and endurance) and their characteristics, I led my first session. Dan let me lead a 5 minute conditioning session with the goal of teaching push ups under the strength aspect. This means I had to adapt to the level of the participants so that everyone was challenged and at the same time the strength aspect was trained for each participant. What does that mean? 100 pushups one after the other until the muscles fail, falls into the category endurance. You try to maintain a certain level of strength for as long as possible. Power would be classic explosive power, you try to release as much power as possible in as short a time as possible. And strength would be to develop as much power as possible over a certain period of time. Push ups in the course of strength exercises meant to play through one or more push up variations of which each participant creates a maximum of 10 repetitions. Challenging when you think of the polish guy and the traceuse from Chile in one group.

What I could definitely take away from the whole block was the importance of the individual parts (1,2,3 and 4) for the training and that I should structure my personal training more clearly. For the simple reason that you can make more targeted progress and I believe that it will work well for me personally.

Another session I was allowed to coach together with 2 colleagues. The goal was to use a relatively meaningless outdoor space as optimally as possible and to come up with a program that challenged the participant and gave them the opportunity to gradually increase to a point where they could no longer or only just manage the challenge. We decided for wall run variations up to one-armed wall runs. The rest of the exercise went well but unspectacular.

The two days as packed as they were should prepare us for 2 things on the last day. The written test and the 10 minute coaching session on the basis of which we were evaluated.

The written test was simple but detailed. Beside simple multiple choice questions there were open questions to answer like how parkour is defined or which 3 goals are pursued with a warm-up (injury prevention / performance improvement / psychological preparation for the coming training). The practical test was tricky. From day 3 to day 4 (Assessment Day) we should plan a 40 minute session divided into the 4 main parts of 10 minutes each. We would have to coach one of the parts, but we don’t know which one. Besides, we should expect everything, just like in real life. For example, it could be that we are not allowed to use equipment. In my case, it was a little different and pretty smart.

After a day full of test sessions (we were the participants of the other sessions and coaches of our sessions) Sam and I were the last two participants not yet assessed. We were asked for a short briefing while the others had a break. I had planned my sessions well and Dan had Sam and me explain the individual parts. After listening to the plans he said: “Alex you are going to coach Sams technical part, Sam you are going to coach Alex conditioning part. You have 5 minutes to explain the sessions to each other”. HAHA damn. What a challenge. And so we did it with a lot of joy and everything went pretty perfectly. After a round of feedback and a warm farewell I can say that A.D.A.P.T. Level 1 was an experience I can recommend to everyone.

When I’m through with my 10 sessions I’ll write about it. Especially about the last two assessment sessions. (Update 2019: I went to different PKGen classes for my first 4 sessions. Including Westminster Academy youth class with 60 students. The rest of my sessions I did at Winterval 2014).

Der folgende Blogbeitrag ist eine Neuauflage aus meiner Erfahrung in London, wo ich ein 6-monatiges Praktikum für Parkour Generations absolvierte. Die Erfahrung hat mich geprägt und auch meine Herangehensweise an Parkour verändert. Diese 5-teilige Serie von Blog-Posts enthält Informationen über meinen Alltag mit PKGen, wie ich in 4 Monaten fast 8 kg abgenommen habe, von 0 Muscleups auf 4 aufeinanderfolgende gekommen bin, wie ich meinen ersten Ringmuscleup aufgebaut habe, wie ich an der ersten Night Mission teilgenommen habe (die ich danach nach Österreich gebracht habe), wie ich ADAPT qualifiziert wurde (um auch ADAPT später nach Österreich zu bringen), wie ich Stunden und Stunden damit verbracht habe, den Chainstore (der mein Büro wurde) mit dem Team zum Leben zu erwecken und viele andere großartige Erfahrungen. Für die englische Version dieses Beitrags – HIER klicken.

 

Was die Arbeit bei PKGen betrifft kann ich im Moment nicht so detailliert berichten wie ich gern würde, da ich bei ein paar der Projekten erst bis auf die Veröffentlichung der Neuigkeiten über die offiziellen PKGen Kanäle warten muss (Edit 2019: der Chainstore wird gerade fertiggestellt z.b:).

 

Jedenfalls, eine der Aufgaben brachte etwas meines im Studium erworbenen Know-Hows mit ins Spiel. Gemeinsam mit Naomi durfte ich einen Feedbackfragebogen für die Parkour Generations Class-Besucher designen, online stellen und auswerten. Die Ergebnisse sollen dazu genutzt werden Parkourneulingen die Angst vor Parkour als Sportart zu nehmen und so mehr Leute in die Classes anzuziehen.

 

Ein anderes Projekt dreht sich um PKGens Performance Bereich. Ohne zu viel ins Detail zu gehen kann ich sagen, dass dies wohl die schwerste Aufgabe sein wird, diese Aufgabe mir jedoch die Möglichkeit bietet ihr von der Researchphase bis hin zur Realisierung beizuwohnen und ich damit essentiell einen Beitrag zum Erfolg der Firma leisten kann (Edit 2019 – es ging darum eine Connection zwischen PKGen Performance Team und Sportagenturen zu schaffen und Athleten über diese Agenturen anbieten zu können – Funfact – Storror, Storm und 3Run wurden/werden auch jetzt noch über solche Agenturen zum Teil gemanaged: zb hat sich JLM Urban Sports Management auf Parkour AthletInnen spezialisiert u.a. auch Storm, Sports Promotions führen Chase Armitage im Portfolio, Storror stehen mit einem Fuß im Studio71 UK). Neben der Erweiterung der Services auf corporate Ebene (d.h. auf Firmen ausgerichtet) gibt es noch so einiges für mich zu tun und so hoffe ich in einem der nächsten Blogeinträge näher darauf eingehen zu können.

 

Eines sei jedoch gesagt mein Alltag ist alles andere als Alltag und so kann es schon ein Mal vorkommen, dass ich 9 Uhr morgens auf eine Lieferung von 350 Kilo schweren Traktorreifen warte, die irgendwie in ein Gebäude gehievt werden müssen.

 

Trainingsmäßig tut sich auch einiges. Dadurch, dass ich regelmäßigen Zugang zu einem schönen indoor Gerüst habe hatte ich die Chance viel mit Stangen zu trainieren. Erst letztens beispielsweise habe ich das erste Mal in meinem Leben einen Lache zu Präzisionssprung auf eine Stange auf kleine Höhe machen können. Ein Set-Up das man draußen so gut wie nie findet. Meine größte Angst war es die Distanz zur Stange nicht richtig einzuschätzen, da man aufgrund des Laches nahezu blind unterwegs ist. Also gab es 3 Möglichkeiten a) viel zu weit zu schwingen, fersenmäßig zu landen und abzurutschen b) zu kurz zu landen und die Schienbeine und Magengegend mit der Stange vertraut zu machen oder c) eine brauchbare Landung. A und B eher schlechte Optionen. C auf Anhieb eher unwahrscheinlich, vor allem der harte Untergrund erschwerte es mir einfach darauf los zu schwingen. Wir hatten zwar blaue Crashpads, aber ich wollte darauf verzichten davon Gebrauch zu machen. Ganz ohne ging es jedoch auch nicht und so legte ich mir ein Crashpad für den Fall zurecht über das Ziel hinauszuschießen. Nach zwei Versuchen hatte ich den Dreh raus. Hüfte nach vorbringen, Oberkörper nach vorne bringen, Landeebene spotten und Landen. Weg mit den Crashpads und die Landung sticken. Mein erster Lache zu Präzisionssprung auf Stange war geboren. 2 Tage später kam ich wieder zum Gerüst und es schlich sich erneut eine Hemmung ein den Lache zu springen. Grund genug eine Stunde an ein und denselben Lache zu arbeiten bis er fast schon ohne nachzudenken möglich war.

 

Neben diesem sehr technischen Problem arbeite ich jeden Tag an meinem Full Squat. Wer mich kennt wird wissen, dass ich nicht dazu im Stande bin eine ganze Kniebeuge zu machen ohne meine Ferse vom Boden zu nehmen. Dehnübungen vor dem Schlafengehen sollen dem ganzen entgegen wirken, wobei ich mittlerweile ein kleines Arsenal an Übungen angesammelt habe um mir bei diesem Problem sowie meinem Rückenproblem zu helfen. (Update 2019: Rückenschmerzen sind im Griff, Full Squat noch nicht)

 

Ein gutes Trainingserlebnis war übrigens der Parkour Generations Team Trainingstag. Es war ein Tag an dem viele der PKGen Team Leute zusammenkamen um miteinander zu trainieren. Forrest leitete ein Aufwärmen, das aus einem Zyklus von 12 Übungen bestand der 2 Mal wiederholt wurde und eigentlich aus dem Leistungssprinttraining stammte. Koordinatorisch ziemlich fordernd und auf jeden Fall interessant. Das „Aufwärmen“ hat mehr als eine Stunde gedauert und war eine Erfahrung für sich. Danach freies Training, wobei ich irgendwann die Chance nutzte mich mit Blane bezüglich des Full-Squat Problems auszutauschen.

 

Zum Abschluss noch die ein oder andere Anekdote. Vor kurzem war ich mit Flynn in Vauxhall trainieren. Seit 2009 war ich nicht mehr dort und damals waren wir gerade einmal ein paar Minuten am Spot bevor wir „ausgeraubt“ wurden. Seit dem war es also das erste Mal Vauxhall für mich. Training dort war sehr gut, gibt viele Challenges. Beispielsweise ein Präzi von einer Hohen Mauer auf einen Ast eines Baumes in ca. 4-5 Meter Höhe. Nach Vauxhall sind wir Richtung Waterloo um neben der Themse an einem ruhigen Spot zu trainieren. Flynn hatte mir den Weg auf 2 Vordächer gezeigt von denen aus ich verschiedene (für mich) anspruchsvolle Stangenpräzis und Plyos springen konnte. Wie schwierig ein simpler Plyo zu Präzisionssprung doch wird, wenn es dahinter ein paar Meter runter geht. Anyway. Die wirkliche Challenge stellte ein 180 Catleap dar (Armsprungposition, nach oben ziehen, von der Wand wegstoßen, 180° drehen und auf einem Gitter landen). Nach der ersten Wiederholung mit hässlicher Landung nahm ich mir vor ihn noch ein paar Mal schön ausgeführt zu springen. Der zweite Versuch ging jedoch in die Hose und so rutschte ich irgendwie blöd ab, fiel 1 Meter runter, stütze mich mit der Hand ab, wobei diese auch wegrutschte. Warum die Hand weggerutscht ist? Weil ich voll in einen Haufen Hundeschei*e gefallen bin. Glücklicherweise nichts auf der Kleidung und glücklicherweise eine Tankstelle zum waschen in der Nähe. Danach hatte ich zwar etwas Angst es noch einmal zu versuchen, Flynn gab mir jedoch mit ein paar Worten die notwendige Courage und nach kurzer Pause gelang der 3. Versuch ziemlich einfach. Danach ging es zu den Imax Spots wobei wir zufälligerweise Kie Willis über den Weg gelaufen sind (This is London!).

 

Was ich in London bemerkt habe und was eine Eigenart der Londoner Traceure zu sein scheint ist die. „Es gibt kein Versuchen, mach es!“ Mentalität. Bei mehreren Personen habe ich eine Einstellung bemerkt bei der das herantasten an schwierigere Sprünge vermieden wird, stattdesssen geben sie gleich 100% und sie sind damit sehr erfolgreich. Ich vermute es liegt an der simplen Tatsache, dass an vielen der Londoner Spots ein Versuchen nicht möglich ist. Imax beispielsweise. Auf den Videos sieht Imax (die blauen Mauern) immer sehr idyllisch aus. Ein kleiner Spot in London wo sich die Leute regelmäßig zu Höchstleistungen pushen und der von der Sicherheit die über die Videos vermittelt wird schon an eine Atmosphäre grenzt die einem Hallentraining gleichkommt. Für mich ist Imax jedoch einer der respekteinflößendsden Spots überhaupt. Der kleinste Präzisionssprung dort liegt gerade einmal knapp unter meinem Maximum. Generell spielt sich dort fast alles auf Höhe ab und wer Kie´s Video aus 2013 kennt, weiß was dort möglich ist. Die Sachen die er am Imax macht sind surreal, wenn man davor steht. Oder der Stride von Phil Doyle mit Livewire damals. Ziemlich absurdes Zeug aber ja das sind die argen Sachen. Trotzdem… mit dem Spot kann ich persönlich nicht viel anfangen, ein Grund öfter dort zu trainieren? (Update 2019: hab ich dann aber nicht 🙂 )

 

So viel zu den letzten Wochen. Über meine Arbeitserfahrungen kann ich erst in naher Zukunft etwas detaillierter schreiben. Am 12 Jänner ist übrigens Winterval. Ein auf 100 Teilnehmer limitiertes ganztätgiges Seminar mit dem ganzen Parkourgenerations Team und Johann Vigroux als sepcial guest. Im nächsten Blogeintrag werde ich dem Seminar sicher einige Zeilen widmen.